Der Prozess der Biologischen Transformation, der in der letzten Ausbaustufe zur Biointelligenz führt, kann in die Entwicklungsmodi Inspiration, Integration und Interaktion gegliedert werden. Die Inspiration erlaubt es, biologische Phänomene auf Wertschöpfungssysteme zu übertragen. Unternehmen entwickeln mit diesem Ansatz neuartige Materialien und Strukturen (z.B. Leichtbau), Funktionalitäten (z.B. Biomechanik) sowie Organisations- und Kooperationslösungen (z.B. Schwarmintelligenz). Im Modus Integration findet das Wissen über die Natur durch eine tatsächliche Einbindung von biologischen Systemen Eingang in die Produktionssysteme. Ein Beispiel ist die Erzeugung von Wasserstoff aus Abfall oder die Nutzung von Mikroorganismen zur Rückgewinnung von seltenen Erden aus Magneten. Die Interaktion zwischen technischen, informatorischen und biologischen Systemen führt Stück für Stück zu neuen, autarken Produktionstechnologien und -strukturen. Sie machen dann die Biointelligenz aus.
Die angestrebte technologiebasierte Bedarfswirtschaft entsteht mit dem Zusammenwachsen der Disziplinen Biologie, Produktionstechnik und Datenverarbeitung. Hier entwickelt sich eine nachhaltige Wirtschaftsform, welche die physikalischen Grenzen unseres Planeten berücksichtigt. Damit schaffen wir im Stuttgarter Maschinenbau über viele Fachdisziplinen hinweg einen neuen Innovationsraum mit riesigem Potenzial.
Kurz notiert
An der Universität Stuttgart haben sich zahlreiche Institute zusammengeschlossen und gemeinsam mit anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen rund um Stuttgart das Kompetenzzentrum Biointelligenz gegründet. Sie bloggen neueste Forschungsergebnisse immer Dienstags auf www.biointelligenz.de.
Ansprechpersonen
Thomas Bauernhansl
Univ. Prof. Dr.-Ing.Institutsleiter
[Foto: IFF]
Michael Heymann
Jun.Prof. Dr.Abteilungsleiter